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Von Mario Wallner
Auch wenn wir hier in Mitterkirchen in einem eisenzeitlichen Dorf leben, werden viele Schmuckelemente noch immer aus Bronze gefertigt. Die Techniken des Bronzegusses haben sich seit prähistorischen Zeiten kaum geändert, auch damals gab es bereits mehrere Varianten, den Guss durchzuführen.
Wir haben uns heuer für einen Guss im Formsand entschieden. Hierzu fertigt man zuerst ein Modell des gewünschten Gegenstandes an. Dieses Modell wird daraufhin in den Formsand gepresst und zusätzlich mit einem Kanal für den Zufluss der geschmolzenen Bronze versehen. Danach werden die beiden Hälften – ohne Modell – zusammengefügt und fest miteinander verbunden, der durch das Modell entstandene Hohlraum soll mit Bronze gefüllt werden.
Das Schmelzen der Kupfer-Zinn-Verbindung dauert in der Holzkohleglut mehrere Stunden und bedarf einer künstlichen Luftzufuhr mittels Blasebalg. Auch wenn die Arme bereits nach mehreren Minuten ermüden, ist ein kontinuierlicher Luftstrom unabdinglich, und so wird unter den Teilnehmern des Experimentes durchgetauscht. Sobald die gesamte Bronze vollständig verflüssigt ist, wird sie mit einer gleichmäßigen Bewegung in die vorbereitete Form gegossen. Allerdings erfährt man erst nach dem Abkühlen des Formsandes, ob der Guss tatsächlich ein fehlerfreies Objekt hervorgebracht hat.
Mario Wallner ist Förster & Keltologe und arbeitet bevorzugt mit Glas, Holz und Leder.
28.07.2018 14:33