Machlanddamm

Hochwässer

Die Marktgemeinde Mitterkirchen im Machland war lt. Aufzeichnungen in den Jahren 1342, 1501, 1899, 1965, 1975, 1981, 1985, 1991, 2002 und 2012 von größeren Hochwässern betroffen. Beim Hochwasser im August 2002 war Mitterkirchen mit einer Gesamtfläche von rund 73 %, das sind ca. 2.100 ha, unter Wasser. Von den insgesamt 500 Häusern waren 370 vom Hochwasser betroffen. Die Überflutungshöhen reichten bis zu 6 m (Pfarrkirche 1,6 m, Friedhof 2m). An Müll sind durch das Hochwasser alleine in Mitterkirchen ca. 10.000 Tonnen angefallen.

Ortsplatz Mitterkirchen - Hochwasser August 2002:

ein kleines Haus in einem Gewässer©Marktgemeindeamt Mitterkirchen 

Maßnahmen

Um die Mitterkirchner Bevölkerung zukünftig vor solchen Ereignissen zu schützen, wurden Ortschaften ausgesiedelt und für die bestehenden Häuser ein Hochwasserschutzdamm und eine donauparallele Flutmulde (Geländemulde) errichtet.

Neu Aussiedlerortschaft "Neu Hütting":

eine große grüne Wiese vor einem Haus mit Harvington Hall im Hintergrund©Marktgemeindeamt Mitterkirchen 

Vorgeschichte zum Machlanddamm

März 1993 - Hochwasserschutzprojekt mit der Vorgabe "Objektschutz vor 100-jährigen Hochwasserereignissen" wird beauftragt.

Juni 1993 - Hochwasserschutzverband Donau-Machland wird gegründet.

Juli 1998 - OÖ. Landesregierung stimmt den Hochwasserschutzmaßnahmen im Machland zu.
Februar 2000 Umweltverträglichkeitsprüfung wird für das Hochwasserschutzprojekt eingeleitet.

August 2002 - Aufgrund des Hochwassers im August 2002 muss das Schutzprojekt kurz vor seiner Einreichung zur Umweltverträglichkeitsprüfung gänzlich überarbeitet werden und es kommt dadurch zu einer wesentlichen Zeitverzögerung.

April 2004 - Mit den Grundverhandlungen für das neue Hochwasserschutzprojekt wurde begonnen. Für das Projekt wurde von insgesamt ca. 550 Grundbesitzern Grund benötigt.

16. Oktober 2006 - Die Grundsatzgenehmigung der Umweltverträglichkeitsprüfung wurd durch das Land OÖ für das Hochwasserschutzprojekt erteilt. In weiterer Folge wurden auc hdie Detailgenehmigungen für die einzelnen Baulose in den verschiedenen Gemeinden erteilt.

April 2008 - Die Machlanddamm GmbH wird mit dem technischen Geschäftsführer Ing. Gerhard Mysliwietz für die Errichtung des Machlanddamms gegründet.

September 2008 bis Mai 2009 - Ein Probedamm wird in Mitterkirchen für die Feststellung der Dichtheit beim Bau des Dammes mit Material aus der Flutmulde und Flugasche getestet.

Probedamm:

 eine Brücke, die über einen Holzzaun geht©Marktgemeindeamt Mitterkirchen

Machlanddamm

Der Machlanddamm wird auf einer Länge von 36,4 km die Gemeinden Mauthausen, Naarn, Mitterkirchen, Baumgartenberg, Saxen, Grein und St. Nikola vor einem 100-jährigen Hochwasser schützen. Er ist in 8 Baulose gegliedert und besteht hauptsächlich aus geschütteten Dämmen. Die Gemeinden Mauthausen, Grein und St. Nikola werden durch Mobilwände vor einem Donauhochwasser geschützt.
In Mitterkirchen wurden die Baulose 2, 3 und 8 (Flutmulde) verwirklicht. Mit der Bauausführung wurde die Fa. Habau (Baulos 2 und 8) und die Fa. Porr (Baulos 3) beauftragt. Die Gesamtkosten wurden damals auf 182 Mio. Euro geschätzt, welche durch den Bund, das Land OÖ und die betroffenen Gemeinden finanziert werden. In Mitterkirchen wurde mit dem Dammbau im Mai 2008 begonnen. Mit dem Jahr 2012 ist Mitterkirchen nun hochwassersicher.
Um die Stromversorgung im Hochwasserfall für die ca. 320 Pumpen zu gewährleisten, wurde eine 110 kv-Leitung gebaut. Das größte Pumpwerk des Machlanddammes steht in der Gemeinde Mitterkirchen - in der Ortschaft Labing.

Pumpwerk Labing:

 ein Gebäude neben einem Zaun©Marktgemeindeamt Mitterkirchen 

Sicherung des Dammes mit Steinen im Bereich des Sportplatzes:

 ein Lkw, der einen Feldweg hinunterfährt©Marktgemeindeamt Mitterkirchen

Nähere Informationen über den Machlanddamm erhalten Sie auch auf der offiziellen Seite der Machlanddamm GmbH.